Es ist vermehrt im Stadtgebiet zu beobachten, dass Raucher – ob mit Absicht oder in Gedankenlosigkeit – Zigarettenkippen auf den Boden oder in nahe Gewässer unsachgerecht entsorgen.
Es soll ein Bewusstsein dafür geweckt werden, dass das gedankenlose „Entsorgen“ kein Kavaliersdelikt ist. Vielmehr kann man hier von einer starken Umweltverschmutzung sprechen, denn allein in einer Zigarettenkippe befinden sich bis zu 7000 Schadstoffe, mit denen bis zu 40 Liter Grundwasser belastet werden können. Die Zigarettenkippen sind der häufigste Müll in der Landschaft. In Deutschland gibt es rund 22 Millionen Raucher. Laut einer Studie des Instituts für Landschaftsökologie und Ressourcenmanagement der Justus-Liebig-Universität Gießen werden jährlich weltweit 5,6 Billionen Zigaretten geraucht und rund 4,5 Billionen davon unsachgemäß entsorgt. Das summiert sich zu einem gigantischen Müllberg von mehr als 750 000 Tonnen. In der Untersuchung „Tobacco and its Environmental Impact“ der Weltgesundheitsorganisation (WHO) heißt es, dass Zigarettenfilter zwischen 30 und 40 Prozent des Gesamtmülls, der in Städten vom Boden aufgesammelt wird, ausmachen. In manchen Städten kommt der Zigarettenkippenanteil sogar auf bis zu 60 Prozent des auf die Straße geworfenen Abfalls.
Durch die Bußgeldandrohung, am besten verbunden mit einer entsprechenden Informationskampagne und auch dem Aufstellen von Aschensammlern, soll ein Umdenken bei den Verursachern des ärgerlichen Mülls angestoßen werden – zur Not auch mit einer Anzeige.
Der Antrag wurde am 06. März 2021 gestellt. Er wird am 13. April 2021 im Stadtrat behandelt.